Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schnelsen

Projektchronik - eine Übersicht über die durchgeführten Projekte

Kinderküche Luz Alba

Wie alles begann...

 Ende 2001 fing alles an: Hans Michaelis, Pastor der Kirchengemeinde Schnelsen verbrachte gemeinsam mit seiner Frau Martha einen Urlaub in Argentinien. Sie waren sehr beeindruckt von der grassierenden Armut in breiten Bevölkerungsschichten und insbesondere von der Not vieler Straßenkinder. Die wirtschaftliche Krise in diesem Land trifft in besonderer Weise die Kinder ärmerer Familien, die am stärksten von Unterernährung und dem Fehlen einer staatlichen Hilfe betroffen sind. So nutzen Martha und Hans ihre „Auszeit” um in dieser Zeit die seit 1999 bestehende Kinderküche „Luz Alba” in La Falda in der Provinz Cordoba zu unterstützen. Zu dieser Zeit bot diese Initiative unter schwierigsten Bedingungen ca. 100 Kindern nach der Schule eine warme Mahlzeit an.

Kaum zurück in Hamburg, stellten Hans und Martha der Gemeinde die Arbeit der Kinderküche "Luz Alba" vor. Es gründete sich ein Freundeskreis - vornehmlich Mitglieder der Kirchengemeinde, aber auch andere Unterstützer, die über einen Zeitraum von nunmehr 5 Jahren durch vielfältige Aktionen Geld zur Förderung der Kinderküche „Luz Alba” sammeln. Im Vordergrund stand dabei die Finanzierung der Ausgaben für Lebensmittel, Projekte (Hausaufgabenhilfe,
Gesundheitsvorsorge, Ernährungsprogramm) und der dringend erforderliche Bau neuer Räume für die Kinderküche.

Dezember 2003
Es sah es ganz danach aus, als ob die Kinderküche den Betrieb einstellen müsste, weil der Eigentümer der Räumlichkeiten, in denen sich die Kinderküche befand, gewechselt hat.  

Januar 2004
Neue Hoffnung, es ist ein neues Gelände für die Kinderküche in Aussicht.

Februar 2004
Leider hat sich die Hoffung wieder zerschlagen, das neue Gelände wird nicht an die Kinderküche verkauft.

April 2004
Daniela Spott de Barrera läuft den Hamburg Marathon in 4:49:47 und sammelt dabei Spenden für die Kinderküche.

 

Mai 2004
Das 2. Benefizkonzert im Christophorushaus zugunsten der Kinderküche findet statt.  Das Projekt wird jetzt auch von der niederländischen Stiftung "Wilde Ganzen" und der Hamburger Preuschhof-Stiftung unterstützt.

Juni 2004
Die Unterbringungsfrage ist fast geklärt, ein Grundstück soll erworben werden, darauf können neue Gebäude errichtet werden.

September 2004
Daniela läuft den Berlin-Marathon in 5:06:47 und sammelt wieder für die  Kinderküche. Dany läuft

 

 

 

 

 

Oktober 2004
Pastor Michaelis ist wieder nach  Argentinien gereist, um sich persönlich um ein neues Grundstück zu kümmern. Dabei hat er insgesamt fünf Makler auf der Gegend beauftragt. Der Kauf von Grundstücken in Argentinien kann problematisch sein, weil die Eigentümer die Grundsteuer nicht entrichtet haben. Dann werden solche Grundstücke nicht verkauft. 

Grundstücksuche 

Dezember 2004
Es hat sich viel getan in diesen  beiden Monaten. Es wurden passende Grundstücke gefunden, der notarielle Abschluß der Kaufverträge steht kurz bevor. In Hamburg beginnen die Planungen für das 3. Benefizkonzert. 

Februar 2005
Inzwischen konnte mit dem Neubau begonnen werden, die beteiligten Baufirmen stellen das Material zum Selbstkostenpreis zur Verfügung und übernehmen die Kosten für die Bauleitung. 

Endlich Baubeginn Die ersten Mauern

März 2005
Der Rohbau ist fertig, Kacheln und Sanitärobjekte können in Kürze verbaut werden. Für die Kinder findet in diesen Tagen die Aktion "Warme Füsse" statt. Jedes Kind darf sich vor dem argentinischen Winter ein paar Schuhe aussuchen, mit einem der ortsansässigen Schuhläden wurde ein fairer Preis ausgehandelt.

 Der Rohbau ist fertig  Leitungen werden gelegt

April 2005
Das 3. Benefizkonzert für die Kinderküche Luz Alba brachte 724,02 Euro ein. 

 

 

Mai 2005
Die  neuen Räume sind zwar noch nicht offiziell eingeweiht, aber der Betrieb konnte schon aufgenommen werden. Es gibt viel zu tun, die verschiedenen Projekte (Nudelprojekt, Nähprojekt, Schulaufgaben-Betreuung) warten ungeduldig auf die Fertigstellung.  

Es geht los!    Essensausgabe

 August 2005
Die Kinder, die Mütter, das Team der Kinderküche und die Bewohner La Faldas konnten endlich die Einweihung feiern.

 Eröffnungsfeier    Alles für mich?

 Dezember 2005
Ein weiteres Benefizkonzert erbrachte einen Erlös von 1651,27 Euro für die Kinderküche. Es gab tolle Musik vom Projektchor Schnelsen, Cellarine und Jazzpirin. Eine Tombola mit vielen tollen Gewinnen rundete die Veranstaltung ab und sorgte sicherlich auch für das tolle Ergebnis. 

Januar 2006
Der weitere Ausbau der Gebäude wird ständig weitergeführt, die komplette Fertigstellung rückt in greifbare Nähe.

 

 

Der „Freundeskreis Kinderküche” blickt heute mit Freude und Stolz über das Erreichte in La Falda zurück.  Aus der ehemals ständig ums Überleben kämpfenden Initiative ist eine beständige und verlässliche Kinderküche geworden.

In einem eigenen Haus werden heute die Kinder nicht nur mit Essen versorgt, sondern zugleich kulturell eingebunden. Die vorgefundene Unterernährung vieler Kinder wurde überwunden und wird zukünftig verhindert. Die Kinderküche ist inzwischen auch zu einer Anlaufstelle für Mütter geworden.

Gekrönt wird der Erfolg dadurch, dass die „Kinderküche Luz Alba” heute nur noch auf eine Förderung der Projekte und einen Zuschuss zum Essen angewiesen ist. Soweit noch weitere Unterstützung erforderlich ist, wird sie auch weiterhin mit der Solidarität vieler Menschen rechnen können.

Ermutigt durch diesen Erfolg hat der Freundeskreis Kinderküche im Januar 2007 einmütig beschlossen, seine Aktivitäten für Kinder fortzusetzen und sogar noch auszuweiten. Mit beigetragen zu dieser Entschlossenheit der
Unterstützer hat natürlich vor allem die Aussicht, vielen Kindern sehr konkret und verlässlich helfen zu können. Beigetragen hat aber auch die Erfahrung, dass die Arbeit für und mit der „Kinderküche Luz Alba auch ihnen persönlich viele neue Einsichten und Kontakte gebracht hat. Gemeinsame Arbeit an einem solchen Projekt - das sei auch erwähnt - ist eine Bereicherung des eigenen Lebens, macht Spaß und ermutigt auch oder gerade dann, wenn angesichts der Vielzahl der Probleme viele Menschen die Mutlosigkeit erfasst. 

Abrahams Herberge

Das neue Projekt: Kinder im Nahen Osten


Abrahams Herberge ist eine kirchliche Initiative in Beit Jala, einem Vorort von Bethlehem. Es ist ein Friedensprojekt in Palästina, einem Land, das aktuell wie kaum ein anderes von Hass und Gewalt geprägt ist. Die Kinder - egal welcher Nationalität und Religion - leiden dabei in besonderer Weise. Die Gründe und die Vorgeschichte dieses oft aussichtslos erscheinenden Konflikts in Palästina sind vielfältig. Sie sind nicht nur ein Problem der Araber und der Israelis, der Juden oder Muslime, sondern eng auch mit unserer eigenen Geschichte, mit der Entrechtung, Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung der europäischen Juden verwoben. Ohne dieses furchtbare Geschehen ist die Geschichte des Nahen Ostens im 20. Jahrhundert nicht zuverstehen: nicht die Gründung des Staates Israel, nicht die Kriege, nicht die Flucht und Vertreibung unzähliger palästinensischer Familien.

Der Freundeskreis hat beschlossen, in diesem komplizierten Geflecht der „Wahrheiten” und unterschiedlichen Blickwinkeln in Palästina allein den Blick auf die Interessen der Kinder zu richten und in einem sehr konkreten und
überschaubaren Projekt wirksame Unterstützung zu organisieren.

Abrahams Herberge ist in hervorragender Weise unterstützenswert:
Sie ist ein regionales und internationales Begegnungszentrum für Christen, Juden und Muslime. Ausgerichtet ist sie auf ein gegenseitiges Verstehen und auf eine fruchtbare Zusammenarbeit der Religions- und Volksgruppen. Sie will Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sein und über Grenzen hinweg die Erfahrung möglich machen, dass Angst und Hass überwunden werden können und eine gemeinsame Zukunft vorstellbar ist. Angesichts der aktuellen Nachrichten aus der Region ist das sicherlich eine wahrhaft visionäre Zielsetzung, aber zugleich ohne wirkliche Alternative.

Abrahams Herberge besteht aus der Begegnungsstätte mitsamt einem Hotel, einer Sozialstation und einem
Jungen-Internat.

Dieses Jungen-Internat (Kinderheim) der Luth. Kirchengemeinde Beit Jala gibt es bereits seit 1956. Rund 60 Kinder waren damals im alten Gebäude neben der Kirche mehr eingesperrt als untergebracht. Damals standen nur zwei große Räume in der oberen Etage zur Verfügung. Heute sind die etwa sechs bis achtzehn Jahre alten Jungen in einem Neubau mit Mehrbettzimmern, Räumen für die Erzieher, einer Küche sowie einem großen Speiseraum untergebracht. Die Solidarität mehrerer evangelischer Kirchengemeinden und anderer Unterstützer, sowie das Engagement der örtlichen Gemeinde haben das ermöglicht. Das Internat der Kirchengemeinde hat heute einen vorbildlichen Ruf in ganz Palästina.

Jungen aus Nablus, früher sogar aus Gaza, aus Ramallah, Hebron, Bethlehem, Beit Jala und vielen anderen Orten haben hier ein neues Zuhause gefunden. Es ist allerdings die einzige Einrichtung dieser Art in der Region überhaupt. Früher gab es überall derartige Heime im Land, doch sie mussten aus finanziellen Gründen - soweit bekannt ist - alle geschlossen werden. Das bedeutet: Das Jungenheim in Beit Jala führt einen permanenten Kampf gegen Überbelegung und Finanzknappheit.

Kinderbrücke Hamburg
Stand bei der Kinderküche Luz Alba noch das Abwenden des Hungers und der Unterernährung im Vordergrund, so ist es in diesem Projekt der Aspekt der Friedenserziehung und des Brückenbaus zwischen verfeindeten und entfremdeten Bevölkerungsgruppen und Religionen. Beides sind einander ergänzende Felder der Solidarität mit Kindern. Der Freundeskreis hat sich daher entschlossen, mit der Bezeichnung „Kinderbrücke Hamburg” diese
Zielsetzung schon im Namen der Initiative zu verdeutlichen.

Im gemeinsamen Unterricht, bei Spiel und Sport erleben Kinder unterschiedlicher Glaubensrichtung und Nationalitäten beiläufig Verschiedenheit als Normalität - eine wichtige Voraussetzung für Akzeptanz und Freundschaft.
Jede Spende für die „Kinderbrücke Hamburg” hilft den Weg zu ebnen für eine friedliche Zukunft in Palästina.
Kinderküche "Luz Alba"
Natürlich unterstützen wir auch weiterhin die Arbeit der Kinderküche "Luz Alba". Jährlich wollen wir 2000 € als Zuschuß für das Essen und auch Geld für die
notwendige und gute Projektarbeit
sammeln!
Im Mai wird es dann eine neue Homepage unter www.kinderbrücke-hamburq.de geben, die beide Projekte der
"Kinderbrücke Hamburg" unter einem Dach zusammenfasst.


Euer Hans Michaelis










Gedruckt am Mo, 28.04.2025 | 23:21:06 Uhr, aus http://www.kircheschnelsen.de
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