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Geschichte der Adventskirche

 

Die Ortschaft Schnelsen tauchte 1320 erstmals in den Karten auf. Über hundert Jahre später (1927) wurden die Orte Schnelsen, Niendorf und Lokstedt zur Großgemeinde zusammengefasst. Mit dem „Groß-Hamburg-Gesetz“ wurde Schnelsen dann 1937 ein Ortsteil in der Freien und Hansestadt Hamburg, blieb aber weiterhin Bestandteil der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche.

1919 bis 1946 gehörte die Schnelsener Gemeinde noch zum Kirchspiel Niendorf. 1924 wurde ein Gemeindesaal für 150 Personen im „Schnelsener Hof“ eingerichtet. Zu dieser Zeit nahm auch Heinrich Witt als Predigtamtskandidat sein Amt auf, das er dann über 38 Jahre als Pastor innehatte. Er prägte das Gemeindeleben entscheidend.

Bereits 1925 wurde der Posaunenchor gegründet.

Ein Stamm von zunächst 80 Gemeindegliedern trug in den am 2. Februar 1930 geschaffenen Kirchenbaufond „freiwillige Bausteine“ zusammen.

Am 3. August 1943 brannte der Gemeindesaal bei einem Großangriff auf Hamburg bis auf die  Grundmauern nieder. Pastor Heinrich Witt stellte deshalb sein Wohnhaus in der Wählingsallee 17 als Gemeindesaal zur Verfügung. Nach Kriegsende fanden die Gottesdienste in der nahen Schule Frohmestraße statt und es gab bald eine zweite Pfarrstelle.

Am 1. April 1946 wurde die Kirchengemeinde Hamburg-Schselsen selbständig.

Als Folge des Krieges standen gottesdienstliche Räume in bescheidenen Rahmen zur Verfügung. Als Leiter der Bauabteilung des Zentralbüros des Evangelischen Hilfswerks entwarf Professor Otto Bartning ein Notkirchenprogramm, von dem auch unsere Gemeinde profitieren sollte. Diese als „Not-Zeit-Kirchen“ entworfenen Bauteile waren serienmäßig vorgefertigte und leicht montierbare Holzkonstuktionen für die Kirchenschiffe. Mit Trümmermaterial konnten so durch Selbsthilfe Kirchen errichtet werden, in Schnelsen sogar mit einem Turm. Hier hatte jahrelang der Küster Reinhold seine Wohnung.

Pastor Heinrich Witt führte dazu mit verschiedenen Stellen Verhandlungen bis im Advent 1948 feststand, dass unsere Gemeinde Holzkonstruktionen im Wert von 10.000 Dollar als Geschenk lutherischer Gemeinden in Amerika geschenkt bekam. Auch die Freie und Hansestadt Hamburg zeigte sich mit „Grund und Geld“ als Förderer. Leider wurden die Gelder durch die Währungsreform 1948 arg geschmälert.

Von 1947 bis 1951 wurden für Gesamtdeutschland 48 Kirchen geplant. Heute gibt es noch 41 Bauten. In Hamburg gibt es noch St. Martinus in Eppendorf und St. Markus in Hoheluft, die Bauteile erhalten haben.

Die Grundsteinlegung unserer Kirche am Kriegerdankweg erfolgte am Pfingstsonntag, dem 5. Juni 1949, mit einem Gottesdienst. Am 4. Advent 1949 (am 18. Dezember) wurde das erste Gotteshaus Schnelsens vom Architekten Rudolf Jäger der Gemeinde übergeben. Deshalb heißt sie „Adventskirche“.

Die erste Orgel der Firma von Beckerath wurde am 5. November 1950 eingeweiht und im Frühjahr 1952 begann die Montage der farbigen Fenster im Altarbereich. 1953 wurde dann die Sakristei an der Kirchenaußenseite geplant und ausgeführt; ebenso die Verkupferung des Turmhelmes und das Kreuz am Turm.

Durch den Verkauf des Gemeindehauses ist die Sanierung der Adventskirche und ein Umbau des Kirchenvorraumes möglich geworden. Der Vorraum wurde mit einer Küche und Sanitäranlagen versehen und steht seit Herbst 2007 als „neuer“ Gemeinderaum zur Verfügung.

Rainer Braunschweig